Velothon Berlin ................. um eine Erfahrung reicher

Gute Vorbereitung ist alles und so hatten wir in Berlin eine "Ferienwohnung" gebucht und am Samstag starteten Nico und ich (Daniel und Henry etwas später...), um Berlin zu erobern.

Das Einschreiben und Abholen der Startunterlagen war sehr schnell erledigt und wir konnten die im Vorfeld gebuchte Wohnung beziehen. Während Daniel und Henry noch auf dem Weg nach Berlin waren, schlenderten wir schon mal bei sommerlichen Temperaturen und strahlendem Sonnenschein über die Expo am Brandenburger Tor und nahmen mal die dort ausgestellten und käuflich zu erwerbenden Sachen unter die Lupe.

Nach der Ankunft von Daniel und Henry war unser Team komplett und wir füllten die Energiespeicher auf, nahmen noch das eine oder andere - natürlich rein isotonische Getränk - zu uns und besprachen die Taktik für den kommenden Tag :-)

Dann am nächsten Morgen der Schock: Pünktlich zum Aufstehen hatte Petrus die Schleusen geöffnet und es goss wie aus Eimern. Die Laune sackte in den Keller und wir überlegten ernsthaft, ob es überhaupt Sinn macht, bei diesem Wetter zu starten. Wir beschlossen, es zu probieren...

              

Nach einer Anfahrt von knapp 6 Kilometern waren wir wieder am Brandenburger Tor (kurz vor unserem Startblock) und schon komplett durchnässt. Bei 7-8 Grad wahrlich keine Wonne...So warteten wir auf den Startschuss...und dann ging es los...mein Puls raste, das Herz klopfte, Adrenalin kochte über - mein erstes Rennen begann. Jetzt kann ich endlich nachvollziehen, wovon Henry, Daniel und Nico gesprochen hatten...

Zu unserer großen Überraschung fuhr das Feld doch recht vorsichtig und ruhig - natürlich von einigen "Wahnsinningen" abgesehen. Wir kamen zügig voran und hielten den Schnitt locker über 30 Km/h.

Da sich das Wetter nicht besserte (auch wärmer wurde es nicht) hatten wir Mühe, auf den bekanntermaßen nicht gerade tollen Berliner Straßen den riesigen Pfützen, Straßenbahnschienen und Gullys auszuweichen. Mir machte das Wetter und vor allem die Temparatur ziemlich zu schaffen - ich hatte so klamme Finger, dass ich kaum schalten konnte. Henry ging es ähnlich und so beschlossen wir, die Runde "abzukürzen" und nur die 60 Kilometer zu fahren.

Nico und Daniel waren härter im Nehmen und blieben standhaft auf der 120 Kilometer-Route. Respekt dafür, denn bei diesen Bedingungen war das definitiv kein Zuckerschlecken!!!

Also: Henry und ich waren nun als "Geisterfahrer" unterwegs, denn die Teilnehmer der "kleinen" Runde waren ja lange vor uns gestartet und schon im Ziel und der Pulk der "großen" Runde war noch lange hinter uns. Ist schon ein sehr komisches Gefühl, ein Rennen so zu absolvieren. Ein wenig mulmig war uns schon und so warteten wir, bis der erste Run an uns vorbei war. Wir wollten schließlich im Zielbereich nicht alle verwirren und als erste gefeiert werden...:-)

Nachdem nun die ersten Gruppen durch waren, fuhren wir auch weiter und machten richtig Tempo.

Leider waren ob des Wetters nicht ganz so viele Zuschauer an der Strecke, aber die die da waren, feuerten uns richtig an. Flughafen Tempelhof, Eastsidegalerie, Hauptbahnhof und Sitz des Bundespräsidenten "flogen" an uns vorbei und als wir an der "Goldelse" auf die Straße des 17. Juni (Zielgerade) einbogen, da gab es nochmal richtig Kraft für einen Sprint.

Ziemlich kaputt, aber glücklich waren wir im Ziel.

Im Nachhinein zwar schade, denn ich wäre gern die gemeldete Runde von 120 Kilometern gefahren. Aber ich war auch froh, bei diesen Bedingungen heil angekommen zu sein.

Daniel und Nico kamen auf tolle Plätze in ihren Altersgruppen (jeweils in der ersten Hälfte!!!) und haben den Schnitt vom Anfang sogar gehalten. Bei diesen Verhältnissen eine absolute Wahnsinnsleistung - Klasse Jungs! Henry und ich wurden disqualifiziert. Schade, aber da wir "verkürzt" haben vollkommen i.O.

Zum Glück hatten wir die Wohnung noch, so dass wir noch ganz ausgiebig duschen und uns erstmal richtig aufwärmen konnten.

Ziemlich kaputt aber glücklich fuhren wir dann nach Hause zurück und werden sicherlich noch lange von diesem Erlebnis zehren.

Resümee: Organisation - super -------Unterkunft - perfekt -----Wetter - kein Kommentar -------Rennen - geil!!!-----Team - überragend!!!

Also alles in allem ein tolles Wochenende, was bei entsprechendem Wetter nach einer Wiederholung schreit. Und zum Schluss - Jungs, mit euch hat es richtig Spaß gemacht!!!

Thomas Hebecker

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